Dieser Irrtum erinnert an Zeiten, in denen potenzielle Bewerber:innen sich strebsam durch Print-Stellenanzeigen ackerten, bevor sie auf die Postadresse für ihre Bewerbungsmappe stießen. Oder in denen Webdesign fast keine Rolle spielte, weil die Leser:innen so verzweifelt auf Jobsuche waren, dass sie den Bewerben-Button geduldig gesucht haben. Egal, in welche vergangenen Recruiting-Zeiten wir springen: Sie alle waren dadurch gekennzeichnet, dass Arbeitgeber sich nicht darum bemühen mussten, Talenten die Bewerbung einfach zu machen.
Dass diese Zeiten vorbei sind, ist unbestritten. Dennoch ziehen noch viel zu wenige Arbeitgeber die Konsequenz aus den neuen Verhältnissen am Arbeitsmarkt – zum Beispiel, indem sie sich mit dem Userverhalten auf ihrer Karrierewebsite und in ihren Stellenanzeigen auseinandersetzen.
Wenn die Conversion aus dem Blickfeld gerät
Eine bereits bekannte Zahl gibt einen Hinweis darauf, wie viel Potenzial Recruiter:innen bei diesem Thema verschenken: richtig, die durchschnittliche Scrolltiefe bei Stellenanzeigen. Denn die liegt gerade einmal bei 40 Prozent. Um uns das Dilemma noch klarer vor Augen zu führen, ziehen wir einmal die Analogie zum E-Commerce. Angenommen, wir wollten in unserem Online-Shop ein Smartphone verkaufen: Kämen wir hier auf die Idee, dass potenzielle Käufer:innen erst alle Informationen lesen MÜSSEN, bevor sie „Jetzt kaufen“ klicken dürfen? Wohl kaum – andernfalls wäre unserem Online-Shop keine große Zukunft bestimmt. Wer die Websites erfolgreicher E-Commerce-Anbieter analysiert, der findet den „Jetzt kaufen”-Button fast immer zuverlässig an der gleichen Stelle: rechts oben, im sichtbaren Bereich. Und genau wie der Kaufen-Button sollte auch der Bewerben-Button in der Stellenausschreibung immer sichtbar sein – und am besten beim Scrollen „mitlaufen”, damit die Kandidat:innen selbst entscheiden können, wann sie genug gesehen haben, um sich zu bewerben.
Selbstverständlich hindert uns (abseits von technischen Restriktionen, doch dazu gleich mehr) nichts daran, einen zusätzlichen Button an der althergebrachten Position am Ende der Stellenanzeige zu platzieren. Doch die Datenauswertung von Karrierewebsites zeigt: Nur zehn Prozent aller Kandidat:innen klicken ganz unten am Ende der Stellenausschreibung auf „Bewerben“. Der mit 90 Prozent weitaus größere Anteil klickt auf den Bewerben-Button oben rechts, der immer sichtbar ist.
Auch bei Irrtum #5: Die Technik ist der Endgegner
Wer sich beim Lesen dieser Zeilen nicht daran erinnern kann, wo man im Bewerber-Management- oder Content-Management-System die Position des Bewerben-Buttons auswählen kann: Das liegt höchstwahrscheinlich daran, dass es eine solche Auswahl gar nicht gibt. Denn viele Systeme scheinen bei der Digitalisierung der Stellenanzeige nur die 1:1-Übertragung der Offline-Stellenanzeige im Blick gehabt zu haben. Erweiterte Funktionen wie ein „Sticky Button” (in diesem Fall ein „Bewerben-Button”, der dem User beim Scrollen folgt, sind erst recht „Fehl-Anzeige”.
Und die Lösung? Auch bei Irrtum #5 stehen Recruiter:innen vor der Wahl, sich auf den beschwerlichen Weg zu begeben, die bestehende Technik anzupassen oder auf einen spezialisierte Lösung wie den JobShop zurückzugreifen. A propos „anpassen”: Egal, welchen technischen Lösungsweg man wählt: Es lohnt sich auch mit der Benennung des Buttons zu spielen. Denn der muss der gar nicht „Jetzt bewerben” heißen. Viele unserer Kunden experimentieren auch mit Wordings wie „Los geht’s!” oder „Ich will den Job!” Denn bei allen Vorteilen, die eine optimierte Recruiting-Technologie bietet: Am Ende kommt es auch immer auf das Gespür der Recruiter:innen für ihre Zielgruppen an!
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